Was Darmflora und Rasen verbindet

Mikrobiom, Probiotika, Ballaststoffe – diese Begriffe sind mittlerweile allseits bekannt. Aber dennoch klingt das alles irgendwie auch sehr abstrakt und ist schwer vorstellbar. Über Tausend verschiedene Bakterienstämme und Billionen von Bakterien in unserem Darm? Das sind Größendimensionen, die wir uns nur schwer ausmalen können.
Lass uns das heute also alles mal etwas sinnbildlicher betrachten und ein paar Fragezeichen auflösen.

Vorweg: der Fokus liegt hier auf Verständlichkeit. Zu diesem Zweck sind einige Prozesse, insbesondere hinsichtlich der Darmflora, vereinfacht dargestellt und für die Therapie und Unterstützung des Darms benötigt es häufig einen genaueren Blick. Dieser Text dient rein zu Informationszwecken und soll dabei unterstützen, ein grundliegendes Verständnis zu bilden.

 

Satt grüner Rasen dank Sonne, Regen, Nährstoffen

Um sich die Darmbesiedelung etwas besser vorstellen zu können, ziehe ich gerne den Vergleich mit dem Rasen draußen im Garten. Im Idealfall ist dieser: satt grün, dicht bepflanzt, ohne Unkraut. Damit der Rasen gut wachsen kann, benötigt er Sonne, Regen, die notwendigen Nährstoffe. Und natürlich muss zu Beginn der Rasensamen vorhanden sein.

 

Genauso verhält es sich mit unserer Darmflora. Im Idealfall haben wir unsere physiologische Darmflora. Diese besteht zwar aus mehr verschiedenen Arten wie der Rasen, aber auch hier gilt: dicht besiedelt, kein „Unkraut“ in Form von Fäulniskeimen, Pilzen oder Überbesiedelung, zwar weniger grün aber gut genährte Bakterien. Diese Bakterien benötigen Futter in Form von Ballaststoffen, Schleimstoffen, etc. 

 

Wie kommt es nun zum Unkraut – oder zur Dysbiose?

Zurück zum Rasen: Fehlt eine der Komponenten oder ist zu viel davon vorhanden, kann der Rasen nicht richtig wachsen, bildet sich an einzelnen Stellen zurück und es entsteht freie Fläche, in der sich häufig recht schnell Unkraut ausbildet.

 

So auch im Darm. Muss die physiologische (also „gute“) Darmflora hungern und kann sich nicht richtig vermehren, so sinkt diese in ihrer Menge. Sind zudem Stoffwechselprodukte verfügbar, die andere Bakterien gerne futtern, bietet es sich für diese „Unkraut-Bakterien“ an, sich breit zu machen und anzusiedeln. Es kommt zur Dysbiose.

 

Klassische (aber nicht ausschließliche!) Ursachen für diese Entwicklung sind vor allem: ballaststoffarme Ernährung, fett- und eiweißreiche Ernährung, Dysbiose nach Antibiotika-Einnahme, medikamenteninduzierte Veränderungen, stressbedingte Veränderungen

 

Probiotika als Allheilmittel im Darm?

Wir nähern uns dem Punkt, an dem ich den Vergleich von Rasen und Darmflora so wunderbar passend finde. Probiotika.

Was sind Probiotika überhaupt? Probiotika sind lebende Bakterienstämme. Durch deren Einnahme sollen im Darm die passenden Stoffwechselprodukte entstehen, sich das Darmmilieu zugunsten dieser Bakterien verändern und schließlich ist der gewünschte Effekt, dass sich diese Bakterien wieder verstärkt im Darm ansiedeln. So weit so gut und eine großartige Maßnahme – sofern sie richtig eingesetzt wird.


Das Rasen-Adäquat dazu? Rasensamen. Auch diese werden gesät, damit der gewünschte Rasen wieder dichter wächst.
Was passiert nun, wenn Rasensamen auf einer Gartenfläche voller Unkraut ausgesät wird?
Oder wenn die Samen ausgesät werden und es dann nie regnet, zu kalt ist oder zu heiß?

Vermutlich werden die Samen nicht aufgehen und kein Rasen wachsen, richtig?

 

Genauso verhält es sich mit Probiotika. Haben sich andere Mikroorganismen im Darm ausgebreitet, wird es schwierig, einzig mittels Probiotika eine Verdrängung zu erreichen. Werden alleinig Probiotika eingenommen, aber die Ballaststoffe als Futtergrundlage fehlen und das Milieu entspricht nicht den Bedürfnissen der Bakterien, ist eine Ansiedlung äußerst unwahrscheinlich.

Im „Rasen-Schaubild“ erscheint das meist plötzlich sehr verständlich, dass eine reine Probiotika-Einnahme manchmal nur vorübergehend Linderung verschafft und manchmal auch keinerlei Besserung der Beschwerden zeigt.

 

Also alles umsonst? Nicht unbedingt!

Sollte man nun grundsätzlich keine Probiotika nutzen? Das würde ich so nicht sagen. 

Auch in meiner Praxis arbeite ich regelmäßig mit Probiotika. Aber stets eingebettet in einen Therapieplan und entsprechend den Lücken, die sich aus der Stuhlprobe ergeben.

Wie es beim Rasen sinnvoll ist, diesen erst auszusäen, sobald der Boden entsprechend vorbereitet ist und nach der Aussaat die entsprechende Pflege und Fürsorge zu betreiben, so gilt auch bei der Probiotika-Gabe: zuerst die Ausgangssituation analysieren, den Darm vorbereiten und während der Probiotika-Einnahme darauf achten, es den Bakterien so gemütlich und bequem wie möglich zu machen.

 

Du möchtest nicht mehr Samenkörner verschwenden, sondern deine Ausgangssituation analysieren und mit Ziel und Struktur deine Darmflora unterstützen? Dann buche dir dein Kennenlern-Telefonat, bei dem ich dir mehr von meiner Arbeit und meiner Vorgehensweise erzähle.
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Informationspflicht

Die von mir angewandten Therapiemethoden sind nur zum Teil von der evidenzbasierten Medizin (Schulmedizin) anerkannt. In der Praxis arbeite ich auch mit Methoden aus dem Bereich der Naturheilkunde, die sich in der erfahrungsbasierten Medizin bewährt haben, aber wissenschaftlich nicht anerkannt sind.

Teresa Knott - Heilpraktikerin
Schrattenbachstraße 11, 83454 Anger

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